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Proktologie

Erkrankungen des Enddarms

Bei Beschwerden im Bereich des Enddarms/Darmausgangs wie Juckreiz, Schmerzen, Blutungen oder Problemen beim Stuhlgang können wir meist durch eine kurze und in der Regel schmerzfreie Untersuchung (Enddarmspiegelung/Proktoskopie) die Diagnose stellen und eine Therapie durchführen. Hierzu wird keine Vorbereitung benötigt, in Einzelfällen ist die vorhergehende Durchführung eines kleinen Einlaufs (Klysma) zur Reinigung des Enddarms empfohlen.

Erkrankungen

Folgende Erkrankungen treten auf und können durch uns behandelt werden.

Hämorrhoiden

Die bei jedem Menschen vorhandenen Blutgefässe am Darmausgang dienen der «Feinabdichtung» des Enddarms und verhindern eine Inkontinenz für Flüssigkeit. Unter erblichen Voraussetzungen, Verstopfungstendenz (Obstipation) und anderen Risikofaktoren kann es zu einer Erweiterung dieser Blutgefässe kommen. Es kann eine Einteilung in vier Stadien je nach Grösse und Lage der Hämorrhoiden durchgeführt werden. Hieraus ergeben sich die möglichen Therapien: Die wichtigste Therapie in allen Stadien besteht in einer guten Stuhlregulation allenfalls unter Einsatz von Abführmitteln. Weiterhin können durch uns sogenannte Ligaturen durchgeführt werden zur Straffung der Schleimhaut im Enddarm. Bei grossen Hämorroiden muss eine chirurgische Therapie diskutiert werden. Bei unklaren Befunden ist häufig eine vollständige Darmspiegelung empfohlen. Eine Ausstülpung der Darmschleimhaut nennt man hierbei Prolaps (Rektumprolaps oder Analprolaps) und Bedarf meist einer chirurgischen Therapie.

Analvenenthrombose

Es handelt sich um eine meist plötzlich auftretende schmerzhafte Schwellung im Bereich des Darmausgang durch die Bildung eines Blutgerinnsel in einem Blutgefäss am Darmausgang (Thrombose). Bei starken Schmerzen können wir hier nach lokaler Betäubung einen kleinen Schnitt durchführen und das Gerinnsel entfernen. Dies führt meist zur sofortigen Schmerzfreiheit.

Marisken

Es handelt sich um harmlose Hautlappen am Darmausgang. Sollte dies bei der täglichen Hygiene stören können sie durch einen kleinen Eingriff in lokaler Betäubung entfernt werden.

Fissur

Hierbei handelt es sich um einen meist sehr schmerzhaften Riss der Haut am Darmausgang. Neben einer guten Stuhlregulation empfehlen wir hier meist eine längerfristige Salbentherapie. In einzelnen Fällen muss eine chirurgische Therapie diskutiert werden. Pruritus Ani (Juckreiz): Neben Infektionen mit z.B. Parasiten kommen hierfür Ursachen wie falsche Hygiene (Feuchttücher), Hämorrhoiden u.a. in Frage. Kann die Ursache erkannt werden ist meist eine Therapie möglich. In einigen Fällen ist jedoch keine Ursache ersichtlich (Pruritus ani sine materie).

Fisteln

V.a. im Rahmen der Erkrankung Morbus Crohn können sich im Bereich des Darmausgangs kleine Gänge bilden welche Flüssigkeit/Eiter absondern können und schmerzhaft sein können. Hier muss meist durch ein bildgebendes Verfahren (z.B. Endosonographie) genauer abgeklärt werden. Die Therapie ist meist eine Kombination aus Medikamenten und Chirurgie (z.B. Seton-Einlage)

Analabszess

Eiteransammlungen im Bereich des Enddarm können sehr schmerzhaft sein. Sie können entstehen bei Vorliegen von Fisteln häufig im Rahmen chron. Entzündlicher Darmerkrankungen. Ein Abszess muss immer zeitnah behandelt werden. Meist ist die Zuweisung an einen Chirurgen notwendig.

Condylomata acuminata

Es handelt sich um «Feigwarzen», eine Infektion mit HPV-Virus (humanes papilloma virus). Diese Erkrankung ist ansteckend und sollte daher beim Patient und immer auch beim Partner behandelt werden. In einigen Fällen ist eine chirurgische Behandlung empfohlen.

Proktitis

Entzündungen im Enddarm können bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (M. Crohn und Colitis ulcerosa) oder bei Infektionen auftreten. In der Regel sollte eine vollständige Darmspiegelung durchgeführt werden. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.

Analkarzinom

Krebs im Enddarmbereich tritt meist in Verbindung mit z.B. HIV oder HPV Infektionen auf. Auch Frauen mit cervikalen Dysplasien (Veränderungen des Gebärmutterhals) haben ein erhöhtes Risiko für diese Tumoren. Kleine Tumoren können chirurgisch entfernt werden, bei grossen Tumoren ist eine Radiochemotherapie empfohlen.

Stuhlinkontinenz

Der unwillkürliche Verlust von flüssigem oder festem Stuhl kann eine sehr grosse psychosoziale Belastung darstellen (Schamgefühle, Meiden sozialer Kontakte usw.). Wir klären mögliche Ursachen ab (meist mit einer Darmspiegelung, Ultraschall des Enddarmes u.a.) und organisieren mögliche Therapieformen (Beckenbodengymnastik, Chirurgie, sakrale Nervenstimulation) falls notwendig. Heutzutage lässt sich eine Stuhlinkontinenz fast immer behandeln!

Informationen

Wir arbeiten eng mit www.proctomed.ch zusammen. Für regelmässig aktualisierte gastroenterologische Guidelines besuchen Sie auch die von uns mit initiierte und realisierte Plattform www.swissgastroenterology.ch.